Die Frühdaten der Nachportomarken
Ähnlich wie bei den Rayon-Marken nach Drucksteinen gesammelt wird, werden die Nachportomarken nach den einzelnen Auflagen geordnet. Ist es bei den Rayon-Ausgaben die Zeichnung nebst Farbe, die den Anreiz zur Spezialisierung bietet, so ist es nebst Farbe die Anordnung der einzelnen Druckstöcke in den Druckbogen, welche bei den Portomarken meistens verschieden ist. Bei Einzelmarken lassen sich die jeweiligen Auflagen selbst von Spezialisten nicht immer eindeutig bestimmen, sodass man vermuten könnte, dass eine Erfassung der Frühdaten eher Verwirrung schaffen, als einen Nutzen bringen würde. Nun ist es aber so, dass bei einigen Auflagen auch wesentliche Änderungen stattgefunden haben. So ist nach der ersten Auflage der Mittelstern entfernt worden. Ab der 4. Auflage ist die Type II zum Drucken verwendet worden. Faserpapier kam erstmals für die 9. Auflage als Druckpapier zur Verwendung. Die 10. Auflage bedeutet auch den Farbwechsel von Blau auf Grün mit roten Ziffern. Der Kontrollzeichenwechsel von der breiteren Form I auf Kontrollzeichen II in der schlankeren Form ist für die 20. Auflage das Erkennungsmerkmal und das Wasserzeichenpapier gibt es ab der 32. Auflage, wobei die 34. Auflage das Wasserzeichen stehend zeigt, die 35. Auflage dagegen liegend. Verschiedene weitere Änderungen und schliesslich auch die Tatsache, dass nicht bei allen Auflagen alle Werte gedruckt wurden, lässt nun doch eine sinnvolle Bestimmung der Frühdaten zu. Die Ausgabedaten sind mit Ausnahme der ersten zwei Auflagen und der Ausgabe von 1938 nicht bekannt. Was hingegen bekannt ist, sind die Druckdaten. Mit den Frühdaten lässt sich eruieren, wie lange es gedauert hat, bis die Marken nach dem Druck - über das Gummieren, Schneiden, Perforieren, Trennen und Verpacken - nun an die Poststellen kamen, wo sie zur Nachtaxierung verwendet wurden. In einer Sammlung fand ich zu einer Marke einen Zettel mit dem Vermerk: «E Type II K 50 Cts., Ersttag-Stempel Vevey 17. V. 95». Bei diesem Datum handelt es sich aber um das Druckdatum der beschriebenen Marke. Die Marke kann somit keine E-Ausgabe aus der 20. Auflage sein, sondern war eine Db aus der 18./19. Auflage mit Kontrollzeichen I. In nachstehender Aufstellung habe ich diejenigen Auflagen und Werte aufgeführt, von denen ich glaube, dass sie von jedem Sammler bei einiger Aufmerksamkeit eindeutig bestimmt werden können. Von den 35 Auflagen sind immerhin deren 23 vertreten. Mit ein wenig Sachkenntnis lassen sich auch noch weitere Auflagen bestimmen. Die Ausgaben im Alpenrosenmuster haben in den letzten Jahren auch stark an Interesse gewonnen. Es wurden verschiedene Druckformen festgestellt. Auch sind unterschiedliche Zähnungsriese verwendet worden. Wäre all dies nicht Grund genug, in die reichhaltige Materie der Nachportomarken einzusteigen? Wer es wagt, kann nur gewinnen. Bei den angegebenen Daten handelt es sich meist um Einzelmarken. Es wurden deshalb nur Daten verwendet, die auf mehreren Marken nahe beieinander belegt waren. Einzelne weitere Frühdaten sind noch bekannt, doch in der Tabelle als Einzelstücke mit extrem frühem Datum noch nicht berücksichtigt. Sammler, die Marken mit früheren Daten besitzen, bitte ich um Vorlage der Originale, damit die Tabelle verbessert werden kann. Zu einem späteren Zeitpunkt werde ich auch die Frühdaten der Portofreiheitsmarken publizieren, sind doch diejenigen von 1911 mit den gleichen Druckstöcken gedruckt worden, wie die Portomarken von 1910!
Tabelle der Druck- und Frühdaten der Nachportomarken im 1. Muster



Two -Cents-Ganzsache aus Pittsburg, PA., austaxiert in New York mit 15 Centimes. Doppelte fehlende Taxe in Zürich erhoben milden Portomarken 20 Rp. ausder24. Auflage und 10 Rp. aus der 25. Auflage (18 Gb, Frühdatum 18.3.1900).

1) Fristgerecht am 1.9.1910 bereit, restliche Werte erste Tage September.
2) Nur an grössere Postbüros auf besondere Bestellung.
3) Internationale Postwertzeichen-Ausstellung.
Als schweizerische Mitläufer mit Liechtenstein-Stempel (1.2.21 - 11.4.28)

Kinder und Wertschild
Als schweizerische Mitläufer mit Liechtenstein-Stempel (1.2.21-11.4.28)
Schräge Ziffer