Frühdaten und Verwendungszeiten der Freimarken ab 1907 (XI)


Verbessertes Frühdatum ZU-Nr. 179:8. U. 1930

Die in der Nummer 38 vom Juni dieses Jahres publizierte Gesamttabelle Frühdaten der Freimarken ab 1907 hat wiederum erfreulich viele «Tellen»- Sammler veranlasst, ihre Sammlung und ihre Doubletten nach noch früheren Daten zu durchsuchen. Die Ausbeute dieser Suchaktion finden Sie unten zusammengestellt. Die in der Spalte L verwendeten Zeichen E) und 13 geben immer wieder zu Fragen Anlass. Hier die genaue Erläuterung: E) auf Einzelmarke, etc. (Datum nicht verifizierbar) heisst, dass der Stempel sich auf einer losen Marke befindet, auch EH, oder auf einem Beleg ohne zweiten anderen Stempel, oder ohne wenigstens handschriftliche Datierung des Beleges aus der Zeit. Eine falsche Einstellung des Datums (Tag, Monat oder Jahr) kann deshalb nicht ausgeschlossen werden. Wir führen deshalb bei E) in der Tabelle immer mindestens 2 Belegstücke auf. El heisst, dass sich der Stempel auf einem Beleg befindet, der noch einen zweiten einer anderen Poststelle trägt (Transit- oder Ankunftsstempel), auch eine handschriftliche Datierung aus der Zeit (Briefinhalt oder Kartenrückseite) wird toleriert. Liegen diese 2 Daten ablaufgerecht beieinander, so kann eine falsche Einstellung des Datums mit grösster Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden. Die Suche geht weiter, denn wir sind sicher noch nicht am Ende. Frühere Daten können noch immer gefunden werden! Für Ihre unermüdliche Unterstützung danken wir Ihnen.

Verbesserte Frühdaten Freimarken ab Nov. 1907


Produktionsdaten der Freimarken 1907 - 1942
Ein erster Besuch bei der GD PTT, Sektion Bibliothek und Dokumentation, in Bern, wo der zuständige Fachreferent auf Voranmeldung freundlicherweise die greifbaren Unterlagen bereitgestellt hatte, war teilweise schon recht ergiebig. Eingesehen und ausgewertet haben wir vorerst das Ausgangsbuch Markenpapier der Druckerei (Eidg. Münzstätte), welches unter Nr. PAA 02104 registriert ist. In diesem Band ist exakt eingetragen: 1) Eingang Anzahl Bogen nach Jahr, Monat und Tag, und (wichtig für uns) 2) Ausgang Anzahl Bogen nach Jahr, Monat und Tag, unterschieden nach Sorte (Franco-, Tax- und Postfreimarken, etc.) und Taxwert. Das Druckdatum dürfte kurz vorher oder einige Tage vorher anzusetzen sein. Wir haben den Ausgang Francomarken, nach Taxwerten geordnet, zusammengezogen. Für den das Buch führenden Beamten war nur die Sorte und der Taxwert von Bedeutung. Innerhalb der Francomarken mit gleichem Taxwert wurde in der Regel (verständlicherweise, jedoch leider für uns) nicht weiter unterschieden, sodass uns die Zuordnung zur entsprechenden ZU-Nr. nicht in allen Fällen möglich ist. Glücklicherweise hat der Beamte jedoch in einigen Fällen zusätzliche Bemerkungen oder Randnotizen angebracht, die uns die Zuordnung der ZU-Nr. erlauben. Zweifelsfrei zuzuordnen sind auch die Fälle, bei denen ein Taxwert erstmalig gedruckt wurde, beispielsweise Taxwert 2!/2 Rp, Ausgang 20.12.1917, was ZU-Nr. 136 sein muss.
Das ausgewertete Ausgangsbuch der Eidg. Münzstätte erfasst nur die Urmarken unserer Periode 1907 - 42, ohne Aufbrauchsausgaben (ZU-Nrn. 131-35, 146-51, 180-81), und ohne hohe Kupferdruckwerte (ZU-Nrn. 129-31, 142, 177- 79), welche bei der Eidg. Landestopographie in Bern gedruckt wurden. An dieser Stelle muss auch erwähnt werden, dass gewisse Urmarken nicht nur mit neuen Taxwerten überdruckt wurden, was zu den oben genannten Aufbrauchsausgaben führte, sondern auch andere Überdrucke erhielten, welche sie zu anderen Sorten umwandelten, so zu Flugpost (F Nr. l + 2) und zu Dienstmarken. Nebenbei sei erwähnt, dass im Ausgangsbuch ein Eintrag vom 10.4.1919 für 5000 Bogen Franco Taxwert 50 zu finden ist, mit ergänzendem Vermerk «(für Flugpost)», also für die ZU-Nr. F 2. Für den Taxwert 30 (für ZU-Nr. F 1) findet sich hingegen kein entsprechender Vermerk. In der nachfolgenden Tabelle haben wir die ZU-Nrn. nach Taxwerten aufsteigend und chronologisch zusammengestellt. Hier vorerst die Taxwerte 2 Rp bis lORp, die Fortsetzung ab Taxwert 12Rp folgt in der nächsten Nummer. In Spalte Ca ist der Ausgang des Markenpapiers von der Eidg. Münzstätte angegeben. Dabei können die ohne «?» aufgeführten Daten als gesichert gelten, die mit «?» versehenen Daten sind noch nicht gesichert, d.h. die Zuordnung der ZUNr. war nicht eindeutig möglich. In diesen Fällen sind weitere Abklärungen über die Produktion notwendig, aus den oben genannten Gründen ebenso bei den Aufbrauchsausgaben und den hohen Kupferdruckwerten.


1) Siehe Artikel von Gerd Matejka in POSTGESCHICHTE Nr. 34

HRS

Fortsetzung folgt